MHKW-Übersicht
Lust auf einen Blick ins MHKW und die Arbeit des AWB? Der AWB-Film „Mission Energie“ gibt spannende Einblicke in die heutige moderne Abfallwirtschaft. Viel Spaß beim Informieren! Hier gehts zum Film.
MHKW Weißenhorn:
In Betrieb seit: 1991
Ofenlinien: 2
Kapazität: Bis zu 105.000 t Restmüll pro Jahr
Stromerzeugung: Maximale Turbinenleistung = 10 MW
Stromabgabe ins Netz: ca. 140.000 kWh pro Tag
Das entspricht dem Verbrauch einer
Kleinstadt mit 12.000 Einwohnern.
Eigenbedarf der Anlage: ca. 38.000 kWh pro Tag
Fernwärmeeinspeisung ins Netz: ca. 15.500MWh im Jahr 2020
Durchschnittlich werden am Tag 400 t Abfälle im MKW angeliefert. Davon sind ca. 300 t aus kommunalen Sammlungen (Hausmüll) und die verbleibenden 100 t bestehen aus gewerblichen Abfällen. (Produktionsabfälle etc...)
Auf private Sperrmüllanlieferungen, die nicht in die Hausmülltonnen passen, werden durch Bürger des Landkreises Neu-Ulm ca. 10 t / Tag angeliefert.
Durch die Anlieferluken gelangt der Restmüll über "Rutschen" in den Müllbunker. Mit einem Volumen von 11.500 cbm, dies entspricht einer Kapazität von ca. 3.000 t, bietet der Müllbunker ausreichend Platz, um unterschiedliche Anliefermengen auszugleichen. Die Kranfahrer in der Krankanzel bedienen zwei Kräne, über die beide Ofenlinien mit Abfällen bestückt werden.
Der 9 m lange, luftgekühlte Gegenschubrost ist für einen Durchsatz von bis zu 7,5 t Restmüll je Ofenlinie / Stunde ausgelegt. Die Mindesttemperatur in den Öfen beträgt 850°C.
Luft aus dem Bunker wird abgesaugt und reguliert zur Feuerung eingeblasen.
Im Anschluss an den Ofenrost wird die heiße Schlacke in einem Wasserbad abgekühlt, ausgetragen, abtransportiert und unter Tage einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt.
Die bei der Verbrennung frei werdende Wärme wird in den beiden Kesselanlagen in Dampf umgewandelt. (Druck=40 bar, Temperatur =400°C).
Der so erzeugte Dampf treibt eine Turbine an, die bis zu 10 MW/h Strom erzeugt.
Strom, der nicht nur den Eigenbedarf der Anlage deckt, sondern darüber hinaus ins städtische Netz eingespeist wird. Mit dem Energiewert kann der Stromverbrauch von bis zu 13.000 Haushalten versorgt werden.
Für saubere Abluft sorgt die hochmoderne 5-stufige Rauchgasreinigung:
Stufe 1: Reaktor
Abkühlen der Rauchgase von 200°C auf 144°C mittels Kalkmilchdosierung. Abscheidung schwerer Staubteilchen durch Schwerkraft. Kalk bindet Salzsäure und Schwefeldioxid.
Stufe 2: Gewebefilter
5 Kammern mit je 90 Gewebeschläuchen filtern Kalkpartikelchen mit den gebundenen Schadstoffen Salzsäure, Schwefeldioxid und Schwermetallen aus. Der entstehende Filterkuchen wird regelmäßig abgereinigt.
Stufe 3: Nasswäscher
Die Reststäube und die restlichen sauren Bestandteile werden neutralisiert und ausgewaschen.
Stufe 4: Aktivkohlefilter
Dioxine und Furane werden herausgefiltert.
Stufe 5: Katalysator
Stickoxide werden durch Zugabe von Ammoniakwasser in Stickstoff und Wasser umgewandelt.
TÜV-geprüfte Messgeräte kontrollieren ständig den Rauchgasstrom.
Die Meßwerte werden an die Regierung von Schwaben zur Prüfung weiter geleitet. Die Einhaltung der vorgeschreibenen Werte wird durch die RvS, als unabhängige Prüstelle, ständig überwacht.