Ehemalige Hausmülldeponie Pfuhl
Heute präsentiert sich das Gelände als natürliche Grünfläche, eingebettet in die umliegende Landschaft. Seit den umfassenden Sanierungsmaßnahmen zwischen 1997 und 2000 ist hier neuer Lebensraum für Pflanzen und Insekten entstanden.
Die nordöstlich von Pfuhl gelegene „ehemalige Hausmülldeponie Pfuhl“ entstand im Zeitraum vom 01.03.1972 bis 30.06.1989. Sie umfasst ein Gelände von ca. 18 ha und beherbergt rund 1 Mio. t Abfälle.
Nach Schließung im Jahre 1989 wurde die Deponieoberfläche mit einer temporären Abdeckung aus bindigem Erdmaterial versehen.
Im Frühjahr 1997 folgte die grundlegende Sanierung. Hierbei wurde das teilweise marode Sickerwassererfassungssystem erneuert, die Gaserfassung optimiert und nicht zuletzt eine Profilierung des Deponiekörpers und eine dem Natur- und Landschaftsschutz gerechte Rekultivierung durchgeführt. Die Sanierungsarbeiten wurden im August 2000 abgeschlossen.
Mit der abfallrechtlichen Abnahme am 18.10.2001 durch die Regierung von Schwaben wurde die HMD Pfuhl in die Nachsorgephase entlassen.
Photovoltaikanlage auf dem Deponiegelände
Noch mehr Strom liefert die 11.000 m2 große Photovoltaikanlage auf dem ehemaligen Deponiegelände. Rund 700.000 Kilowattstunden Strom speist die Photovoltaikanlage jährlich ins öffentliche Stromnetz ein.
Sie wollen einen Blick auf die ehemalige Hausmülldeponie Pfuhl werfen?
Kein Problem. Der AWB-Film zur Deponiesanierung ist nur einen Mausklick entfernt.
Viel Spaß beim Anschauen! Hier geht's zum Film.
Die Nachsorge konzentriert sich im Wesentlichen auf folgende Aufgaben:
Im Rahmen der Zersetzung der Abfälle entsteht Deponiegas. Dieses Gas wird mittels einer Verdichterstation über 37 individuell einstellbare Gasbrunnen aktiv abgesaugt. Ergebnis: Neben der Vermeidung ungewollter Gasemissionen kann das erfasste Deponiegas zur Stromerzeugung genutzt werden. Seit Juli 2003 wird das Deponiegas mittels spezieller Gasmotoren in elektrische Energie umgewandelt und ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Im Jahresmittel fällt ca. 5% der Regenmenge als Deponiesickerwasser an. Diese Sickerwassermenge ist durchaus gewollt, da sie den Müllkörper durchfeuchtet und damit zu einer Umsetzung und somit zur Inertisierung der Abfälle führt. Das Deponiesickerwasser wird letztendlich über das auf der Deponiebasisabdichtung befindliche Sickerwasserleitungssystem erfasst.
Bevor das Sickerwasser in die Kanalisation der Stadt Neu-Ulm eingeleitet werden kann, erfolgt zur Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Einleitwerte eine Vorreinigung in der Sickerwasserbehandlungsanlage.
Der AWB überwacht laufend die Grundwasserqualität im gesamten Umfeld der Deponie. Die dafür eigens errichteten Grundwasserpegel werden vierteljährlich von einem Fachlabor analysiert. Seit der Sanierung lässt sich eine deutliche Verbesserung der Grundwasserqualität feststellen!
Die genannten Maßnahmen zur Deponiegas- und Sickerwassererfassung sowie zum Schutze des Grundwassers funktionieren nur bei einer allseits intakten Abdichtung der Deponie.
Bei der Gestaltung (Profilierung) des Deponiekörpers wurde in erster Linie darauf geachtet, dass flächendeckend ein ausreichendes Oberflächengefälle vorhanden ist.
Die errichteten Böschungsneigungen stellen auch nach Abklingen der zu erwartenden Setzungen des Müllkörpers die notwendige Oberflächenentwässerung sicher.
Die auf dem neu gestalteten Deponiekörper mit hohem finanziellem Aufwand hergestellte Oberflächenabdichtung hat folgende Aufgaben:
• Gewährleistung der Gasdichtigkeit (im Zusammenspiel mit der Aktiventgasung)
• Ableitung der Regenmengen unter gleichzeitiger Sicherstellung der notwendigen Befeuchtung des Deponiekörpers
• Versiegelung der Aluschmelzschlackekassetten und des nicht basisabgedichteten Altbereiches, so dass es hier zu möglichst keinen Ausspülungen mehr kommt.